Donnerstag -> 1 Tag

Mein letzter Tag in London, dies realisiere ich sofort, wenn mein Wecker morgens anfing zu klingeln.
Habe auch in der Nacht alles andere als gut geschlafen, aber ist wohl die Reisestimmung. Dann langsam
aufstehen, denn ich habe genug Zeit für alles eingeplant. Meinem Vermieter habe ich gesagt, dass
er zwischen 10 und 11 Uhr da sein soll, weil er bisher immer zu spät war. Dann noch kurz frisch
gemacht und immer mehr Sachen im Trolley verstaut. Kurz vor 10 Uhr war ich dann auch komplett fertig
und saß quasi auf meinen Koffern. Nur meinen Radiowecker hatte ich noch am Strom gelassen, um
wenigstens etwas Unterhaltung zu haben. So vergingen dann die Minuten und mein Vermieter tauchte
natürlich erst mal nicht auf. Nachdem er sich zwei Tage vorher schon im Tag geirrt hatte, hilt
ich dann alles für möglich. Leider habe ich am Vorabend meine Sim-Karte abgeben müssen, weswegen
ich auch nicht mal schnell anrufen konnte. Also noch mal durchs Zimmer, suchen ob ich nichts
vergessen habe und warten warten warten. Zum Glück hätte ich ihm drei Stunden Verspätung einräumen
können, ohne meinen Flug zu gefährden. Gegen 11.40 Uhr klingelte es dann endlich und er hatte wohl
seinen Wagenschlüssel verlegt. Glauben wir es ihm, naja egal. Er zahlte ohne Murren die Kaution
und erlies mir sogar die letzte Woche Miete, die vertraglich festgehalten war. Immerhin ziehen
am gleichen Tag schon neue Mieter ein und ich hätte es so auch nicht eingesehen, dass er die Wohnung
doppelt bezahlt bekommt.
Danach dann mit dem Bus runter nach Fulham und meine volle Subway-Karte gegen ein 6-Inch Baguette
eingelöst. Trotzdem es quasi gratis ist, war dies mein meist belegtes Sandwich in den letzten Monaten.
Also in Ruhe gegessen (denn ich es steht unglaublich viel Zeit zur Verfügung) und dann langsam mit
Sack und Pack auf den Weg zum Bahnhof gemacht. Sack und Pack bedeutet in diesem Fall ein großer
Trolley, der diesmal hoffentlich die 20kg Grenze nicht überschreitet, dazu ein komplett voller Rucksack
der hoffentlich ohne größeres Aufsehen durch die Kontrollen kommt und dazu noch meine Notebooktasche,
die dank Headset, Dokumenten und CDs gerade noch so zu geht.
Dann ein Ticket für den Gatwick-Express besorgt und nochmal meinen internationalen Studentenausweis
ausgenützt, da die Fahrt ermäßigt wird. Dann nach kurzer Zeit und einem kleinem Bericht am NOtebook
war ich dann auch schon am Flughafen angekommen. Der Plan war ein Café zu finden, in dem
idealerweise ein Hotspot ist. Angekommen in der Eingangshalle war ich doch sehr erschrocken. Im
Stile eines mittelmäßigen Bahnhofs war an einen kommerziellen Hotspot nicht zu denken und
die nächsten Stunden sollten schon etwas Ausdauer erfordern, um diese gut zu überstehen. Leider war
ich schon kurz nach 14 Uhr dort angekommen und mein Flug geht erst um 18.55 Uhr. Aber was soll man
mit dem Gepäck eben machen. In der Stadt hätte es mir genauso wenig gebracht wie hier. Also
lieber allen Unmöglichkeiten, Flutkatastrophen, Schneefällen und Streiks aus dem Weg gehen und
ab zum Airport. Die erste stunde verbrachte ich dann damit, einen Sitz zu finden und eine
Runde Minesweeper über das Touchpad zu spielen. Da dabei nicht so richtig Spaß aufkommt, habe ich
das Notebook wieder weggepackt und mir stattdessen 45min lang die Passagiere und ihre Gepäckstücke
angesehen. Auf Dauer wirkt das aber auch ermüdend und weitere 4h wäre es bestimmt nicht sehr
amüsant gewesen. Also irgendwann einen Wagen für alle Gepäckstücke geschnappt und die Lage mal
richtig überschaut. Gepäck abgeben wäre eine tolle Idee, dann könnte man ganz in Ruhe schlafen und
rumlaufen, ohne Angst zu haben, dass Notebook und sämtliches Gut des letzten Halben Jahres sich
in Luft auflösen würden. Bei einem Preis von über 10€ war ich dann abgeschreckt und mit
dem Wagen war es auch einigermaßen zu ertragen. Nachdem man dann auch eine gemütlichere Sitzecke
gefunden hatte, machte ich es mir dann dort bequem, nachdem ich mir noch eine Zeitschrift über
Photographie besorgt hatte. Dank des Rundgangs war ich dann wenigstens wieder fit genug, um
mich auf die Zeitschrift zu freuen. Da ich je nachdem auf dem Flug noch etwas lesen will,
blätterte ich mich einfach nur durch und schnappte mir danach noch mal das Notebook, um diese Zeilen
hier zu schreiben.

Mittwoch -> 2 Tage

Es ging gar nicht so spät aus dem Bett heraus, denn Kofferpacken war angesagt. Also aufgestanden und
schon mal angefangen, die Sachen zusammen zu kramen. So langsam machte dann auch das Zimmer einen
besseren Eindruck, da die meisten Sachen im Trolley verschwanden. Allerdings ging es ganz schön
knapp zu, obwohl ich mir eigentlich nicht sehr viel dazu gekauft habe.
Nach ca. 2h hatte man dann auch alles soweit überschaut und es waren nur noch wenige Sachen übrig,
die aber auch schon ihren Platz reserviert hatten. Danach ging es das letzte mal zum komischen Dönermann
und es gab zum Mittag Fritten mit Dönermeat. Nach einer kurzen Pause setzte ich mich dann ins Starbucks,
um etwas im Internet zu erledigen. Einerseits habe ich meinen Abschlußbericht abgesendet, zudem habe ich noch
einige Weihnachtsemails versandt. Nach über 2h im Starbucks zeigte mein Akku noch 47% an, was wirklich gut
ist, da ich in letzter Zeit nicht sehr auf die Schonung des Akkus bedacht war. Somit wird er
nach bald einem Jahr immer noch auf über 3 1/2 Stunden Laufzeit mit WLAN kommen – schon beachtlich.
Dann ging es an die Vorbereitung der T-Mobile Weihnachtsfeier, zuerst noch was für später ausruhen und
dann noch schnell frisch machen und den Anzug wenigstens einmal aus dem Kleiderschrank holen.
Fertig gemacht ging es dann auch gegen 18 Uhr auf den Weg, wo ich ersteinmal zum Office fuhr, da
es Busse gab, die direkt bis zur Feier im Zentrum von London fuhren.
Eine riesige Location erwartete uns, aber dies war auch nötig,da immer mehr Menschen die Weihnachtsfeier erreichten.
Es gab einen Diskoraum, einen großen Raum mit Liveband, einen Raum mit Games (Skisimulatoren, Snowboarding, Schach, …), mehrere
Chill Out Räume und einen Kabarettraum. Es war also wirklich für jeden etwas geboten und man bediente
sich zuerst an den freien Alkopops. Allerdings hielten diese keine Ewigkeiten und waren schon
zum Teil kurz nach 22 Uhr in manchen Räumen vergriffen. Da ich aber nicht vorhatte, mich komplett
zu betrinken, hielt ich es in einem gesunden Rahmen und konnte somit in Ruhe die richtig
betrunkenen Arbeitskollegen beobachten. Die Musik der Liveband war richtig gut und so
verbrachte man einen Großteil der Zeit auch in diesem Hauptraum. Die Party nahm dann auch
wie in der Einladung geschrieben, um 1 Uhr ihr Ende und man wurde mit Nachdruck aus den Räumen
gekehrt. Da es für mich keinen Sinn machte, wieder am Office zu landen, lief ich dann noch bis zum Piccadilly
Circus, wo ich den Bus Nummer 14 bis vor meine Haustür nahm.

Dienstag -> 3 Tage

Am Dienstag hatte ich Urlaub und morgens ging es gar nicht so spät aus dem Bett. Die ersten Sachen gekramt und unnötige Dokumente weggeworfen. Was will man schon in Deutschland mit einer Rechnung über Frischkäse, den man sich vor zwei Monaten bei Tesco geholt hat. Danach ging es erst mal auf eine längere Joggingrunde und ich fühle mich langsam fit für den Silvesterlauf in Aachen. Werde dort zwar keine Bestzeit hinlegen, aber zum Überleben sollte meine Kondition langsam reichen. Dann ging es noch kurz auf was einkaufen, danach noch eine Pizza holen und dann ins Büro, um die letzten Sachen dort zu erledigen. Es stand zwar keine Arbeit mehr an, aber der Pc musste noch aufgeräumt werden, Mails kopiert werden, …
Dann hieß es Abschied nehmen und es ging auf den recht unspektakulären Weg nach Hause.

Sonntag -> 5 Tage

Eigentlich wollte ich bis 12 Uhr schlafen, aber das Handy weckte mich schon eine halbe Stunde vorher. Ein anderer Praktikant hatte das gute Wetter entdeckt und wollte den Tag noch einmal ausnutzen. Nachdem ich wach war, hielt ich es für eine sehr gute Idee und man machte sich auf den Weg nach Greenwich. Ein sehr schöner Teil von London, der wirklich einen Besuch wert war. Man ging durch die beiden Museen und schaute sich noch den Nullmeridian bei eiskaltem Wetter an. Danach machte ich mich noch auf den Weg zur Arbeit, wo ich an meinem Abschlußbericht arbeitete.

Freitag -> 7 Tage

Freitag Abend ging ich dann auch noch mal kurz joggen und danach war eine Party im Praktikantenhaus angesagt. Also kurz noch was einkaufen und dann ab zur Party. Es war wieder mal eine sehr nette Party mit Essen (danke dem Koch des leckeren Chili), Musik (ein Dank dem Notebook) und natürlich Alkohol. So konnte man die Gelegenheit nochmal nutzen, um sich mit den anderen zu unterhalten und auszutauschen und feierte sich durch die Abendstunden.

Donnerstag -> 8 Tage

Am Donnerstag Abend ging es zuerst zum Weihnachtslunch mit dem Team. Man brach gegen 1 Uhr Mittags auf und ich kehrte als einziger um 17.30 Uhr zurück ins Büro. Dazwischen gab es Essen, Essen und Getränke und Getränke. Es war ein sehr schönes Lokal, in dem wir ein typisch englisches Weihnachtsessen präsentiert bekamen. Mit Vorspeise, Turkey und english pudding. Die Atmosphäre war super und man hätte es eigentlich jede Woche machen müssen. Nachdem ich noch kurz im Büro etwas erledigt hatte, ging es dann joggend auf den Heimweg, da später noch zum letzten Mal Slug and Lettuce angesagt war. Passiert ist diesmal nichts besonderes, sondern es war wie immer die gleiche geniale, dreckige Party.

Mittwoch -> 9 Tage

Am Mittwoch nutzte ich den nicht gefüllten Tag, um noch ein paar Sachen erledigt zu bekommen. Ich schaute noch nach Weihnachtsgeschenken im Netz und surfte etwas durch die Gegend. Nachdem ich dann mal wieder nicht so viel geschafft hatte, wie ich wollte, ging es dann aber spät direkt nach Hause.

Dienstag -> 10 Tage

Am Dienstag waren wir bei einem niederländischen Praktikanten zum Abendbrot eingeladen. Da Niederländer nicht so pünklich sind, wie wir Deutschen (jaja, darf man so nicht pauschalisieren), setzten wir uns erst einmal auf ein Pint in einen Pub. Danach kochten wir zusammen indisch, wobei das richtige kochen von unserem Gastgeber übernommen wurde und es wirklich fantastisch schmeckte. Nach etwas Wein und Gesprächen mit seinen Mitbewohnern, ging es dann mit dem letzten Bus spät genug nach Hause

Montag -> 11 Tage

Am Montag ging es dann nach langer Zeit noch einmal ins Kino. Nachdem man sich zuerst Blade Trinity ansah, ging es danach in einen seeeehr heißen Kinosaal in dem Polar Express lief. Blade war für mich etwas enttäuchend, aber da sollte sich jeder sein eigenes Bild drüber machen. Polar Express war ein Kinderfilm, der einen sehr schön auf die Weihnachtszeit einstimmte (*believe*).

Sonntag -> 12 Tage

Wir standen Sonntag recht früh auf, da der Besuch im Nachmittag schon wieder abreisen würde. Also gefrühstückt und danach ging es mit der Tube bis nach Green Park, von wo aus wir am Buckingham Palace vorbei liefen und dann den St. James Park durchquerten. Am Trafalgar Square angekommen wartete man in der Nähe noch, bis es 12 Uhr war und betrat dann die National Gallery, die mit Künstlern, wie Monet oder Van Gogh aufwarten kann. Nachdem man die Ausstellung in Ruhe angeschaut hatte, ging es dann noch in ein Café. Danach musste man sich schon auf den Weg zum Bahnhof machen, da die Zeit wieder schneller als erwartet verging. Den Besuch wieder der Schlange vor den Schaltern übergeben, machte ich mich auf den Heimweg, wo ich den Abend gemütlich mit Cappuccino, Salzstangen und etwas zu lesen ausklingen lies.