RTF Immendorf

RTF – unschöne Abkürzung für den doch sehr deutschen Begriff Radtourenfahrt. Nachdem geklärt ist, dass es sich hier nicht um das Rich Text Format handelt, was ist denn so eine Radtourenfahrt. Bis zur Mitte des Jahres war mir der Begriff auch noch nicht klar, sollte aber sowas wie ein organisiertes Radrennen ohne Rennen sein.

Eingeladen von der Triathlonabteilung des TPSK war der Treffpunkt Immendorf um 8 Uhr ausgeschrieben. Der Wecker nervte ab 6 Uhr und ich schwang mich kurz nach 7 Uhr auf das Rennrad, um pünktlich im kurz vor Godorf gelegenen Immendorf anzukommen. Ich bin noch nie so gut durch Köln durchgekommen und bei noch regenfreiem Wetter ging es ein Stück am Rhein entlang. Kurz vor 8 Uhr war ich dann auch da und hier beginnt schon eine Besonderheit. Eine RTF startet nicht um eine gewisse Uhrzeit, sondern es gibt ein Startfenster und einen Kontrollschluss. Genauso gibt es nicht eine Strecke, sondern es gibt mehrere Längen je nach Geschmack: 43, 73, 111, 151 und 201 (Marathonrennen). Man darf seine Veranstaltung aber nicht einfach RTF nennen, denn der Bund Deutscher Radfahrer möchte ein paar Punkte erfüllt sehen. Dazu zählt zum Beispiel die Ausschilderung der Strecke. Teil der RTFs ist meist auch ein Frühstück und ein Imbiss, sowie Verpflegungsstellen unterwegs, die schon vor der Fahrt vom Verein gelobt wurden. Macht man regelmäßig bei RTFs mit kann man auch Punkte je nach Distanz sammeln, eine entsprechende RTF-Wertungskarte gibt es für Mitglieder des BDR.

Die Stimmung kann man in etwa mit einem Volkslauf vergleichen – nur entspannter – denn es gibt keine Sieger. Das Publikum war positiv gemischt: von Radvereinen mit etlichen Mitgliedern, geht es über Fashionfahrer bis hin zum Freizeitfahrer mit Cityrad.

Kurz nach 8 Uhr waren wir versammelt und ich meldete mich als Trimmfahrer an, was mir eine Startnummer bescherte, die erst mal am Trikot befestigt sein wollte. Die Streckenlänge muss hier noch nicht angegeben werden, sondern kann später während der Fahrt entschieden werden. Bei der vorgefundenen Strecke war der erste Teil aller Streckenlängen identisch. Es ging los und geschätzte 1000m nach dem Start ereilte uns der erste Platten in der Gruppe. Gerade beim Rennrad keine Seltenheit, denn der hohe Druck kombiniert mit sehr dünnen Slicks ist bei spitzen Gegenständen wie Glas oder kleinen Steinchen sehr empfindlich. Nach einer schnellen Wechselzeit ging es dann weiter und ich war froh, dass der angekündigte Schnitt von 32km/h nicht ernst gemeint war. Im Prinzip entscheidet jeder selber sein Tempo bei einer RTF, allerdings ist dies in Gruppen natürlich anders. Weitere fünf Kilometer später war der gleiche Reifen erneut platt, wobei wir den Armen erst mal zurück ließen, um ihn aber später bei der ersten Verpflegungsstelle wieder in die Gruppe zu integrieren. Ich hatte mir vorgenommen die 73km Runde zu fahren, da ich einerseits noch wenig Erfahrung mit Strecken über 100km habe und auch noch eine An- und Abfahrt von über 30km hatte. Ich dachte, dass der Rest der Gruppe gesammelt die 111km in Angriff nehmen wollte, war dann aber erfreut, dass noch jemand die 73km Runde fahren wollte. Der angekündigte Regen kam dann natürlich doch, war aber nicht so lange und intensiv, dass man richtig nass wurde (das hatte ich schon gestern hinter mir). Die erste Verpflegungsstelle lies auf sich warten und kam nicht nach 20km sondern erst etwas später. War aber nicht schlimm, denn das Schützenheim versorgte uns mit Waffeln, Rosinenbrot mit Marmelade, Getränken und Bananen. Einfach klasse, denn man muss sich morgens eigentlich nur sein Rennrad schnappen und für alles andere ist gesorgt. Am Start bekam man noch eine Stempelkarte, die hier ihren zweiten Stempel bekam und belegte, dass man auch die Strecke gefahren ist. Auf der Rückseite der Stempelkarte waren alle Orte gelistet, um eine grobe Orientierung zu haben. Allerdings war die gesamte Strecke sehr vorbildlich ausgeschildert. Sogar Gefahrenstellen, wie steile Abfahrten waren gesondert markiert und ließen ein sehr entspanntes fahren ohne Wegsuche zu. Nach einer kurzen Erholung ging es dann weiter und die Strecken für 73km und 111km trennten sich. Nach der Verabschiedung der anderen 4 Fahrer zogen wir zu zweit weiter unsere Bahnen und machten mit dem weiter, was wir auch vorher gemacht hatten: strampeln und quatschen. Es kam also nie die große Hatz auf, bei der im Kreisel rotierend Windschatten gefahren wird, sondern im Vordergrund steht das Erlebnis. Die Strecke war schön, allerdings für die anderen nicht so spannend, da eine RTF vor wenigen Wochen eine sehr ähnliche Strecke gewählt hatte. Nach rund weiteren 10km die nächste Kontrollstelle, die mit Waffeln lockte. Den einzig richtigen Anstieg hatten wir bereits am Anfang hinter uns gelassen und so rollte es gut vor sich hin. Mit einem geschätzten Schnitt von 28km/h näherten wir uns Richtung Start/Ziel. Dort angekommen lockte eine riesige Kuchenauswahl, ein Grillstand und ein Getränkewagen. Also gemütlich eine Bratwurst verzehrt und noch ein Stück Kuchen als Proviant für zuhause mitgenommen. Die Bierbänke draußen und in der Turnhalle waren gut belegt und verströmten auch eine sehr schöne Stimmung. Zitat vor der Fahrt aus dem Verein: das schönste an der RTF ist die Geselligkeit danach.

Hier noch meine Strecke:

  • Immendorf
  • Godorf
  • Wesseling
  • Urfeld
  • Sechtem
  • Waldorf
  • Heimerzheim
  • Dünstekoven
  • Mohrenhoven
  • Peppenhoven
  • Niederdrees
  • Oberdrees
  • Odendorf
  • Essig
  • Ludendorf
  • Ollheim
  • Müggenhausen
  • Metternich
  • Rösberg
  • Sechtem
  • Wesseling
  • Berzdorf
  • Meschenich
  • Immendorf

Sicher nicht meine letzte Radtourenfahrt, denn die Organisation, Geselligkeit und das Training passten einfach. Auch wenn man alleine startet ist man eigentlich nie alleine. Es gibt eigentlich überall auf der Strecke Radfahrer in unterschiedlichen Tempolagen. Traditionell ein Dank an die Veranstalter, die sich alle Mühe gaben diese Veranstaltung so toll über die Bühne zu bringen.

Der Tacho zeigte zuhause 112km an und es wäre noch etwas gegangen. Ohne die Anfahrt steht also der nächsten Streckenlänge nichts mehr im Wege. Jetzt noch das Ende der Touretappe schauen und hoffen, dass sich die Verspannung im Nacken bis morgen lockert.

Update:

Hier ein paar Eindrücke von unterwegs: http://www.pixum.de/slide/4398771

Wie ich heute gehört habe, sind wir sogar die größte gemeldete Trimgruppe gewesen und haben einen Pokal erhalten.

Sport Sport Sport

Sport Sport Sport oder auch Schwimmen Radfahren Laufen, denn das bestimmt gerade aktuell meinen Trainingsplan. Noch 6 Wochen bis zum ersten Triathlon, noch 78 Tage bis zum nächsten Marathon in Köln. Nachdem im Sommer alle Bäder meinen eine Pause einlegen zu müssen und meine 50er Karte für Bonner Bäder ungenutzt in der Schublade liegt, waren die zwischenzeitlichen Schwimmversuche mehr als kläglich. In Baesweiler beim Familienbaden gefühlte 17m bis zum Seil der Nichtschwimmer, im Aquana Würselen neben 17 jährigen Prollos beim Turmspringen Minenschwimmen machen. Dazu noch die Meldung, dass das Hallenbad in der Nähe auch mal eben über den Sommer zu macht. Freibäder sind keine in direkter Nähe und die gesehenen waren außer morgens nicht mehr zum Schwimmen geeignet.

Es musste sich etwas ändern. Also letzten Sonntag intensive Suche im Internet betrieben. Herausgekommen sind dabei drei Anfragen: zwei an Triathlonvereine in Köln und eine an einen Schwimmverein. Der TPSK Köln meldete sich schon am nächsten Tag und trainiert im gerade mal zwei Kilometer entfernten Bad in Nippes. Welch Wohltat, zu einer Uhrzeit, die auch mit normalen Arbeitszeiten gut zu erreichen ist. Nach meiner längsten je geschwommenen Trainingseinheit ging es dann in die Kneipe Nordlicht, wo man die Mitschwimmer gleich noch kennenlernen konnte. Ein wirklich nette Gemeinschaft, die ideale Trainingsbedingungen verspricht. Gestern ging es dann zum Freitagstraining, diesmal sogar mit Pull Buoy, der wirklich ein tolles Schwimmengefühl vermittelt und ein Training der Armarbeit erleichtert.

Nach drei Laufeinheiten an den vergangen Tagen steht heute eine weitere Premiere auf dem Plan. Schwimmen im 50m Becken  am Leistungszentrum in Köln. Mal sehen ob die 50m helfen, mehr Ruhe in den Schwimmstil zu bekommen oder ob die Arme bereits nach 30m am Boden hängen. Schnell bin ich noch nicht, aber die Wasserlage bessert sich merklich. Um das Training zu vervollständigen geht es mit dem Rad nach Müngersdorf, um danach noch zum Laufen mit meiner Laufpartnerin verabredet zu sein. Morgen früh steht dann meine erste RTF (Radtourenfahrt) auf dem Plan. Während der Rest die 115km in Angriff nimmt, will ich mich mit 73km + Anfahrt begnügen. Vom Köln Immendorf geht es in Richtung Eifel. Ich hoffe sehr, dass das Wetter mitspielt. Der Triathlonverein bietet 5-7 Trainingstermine die Woche, die ich sicherlich nicht alle wahrnehmen kann, aber die helfen ein sinnvolles Training aufzuziehen. Donnerstag gibt es die Möglichkeit gemeinsam im Fühlinger See zu schwimmen. Dafür schaue ich gerade, wo ich möglichst günstig einen Neoprenanzug herbekommen kann. Eigentlich war dieses Jahr noch ein neues Rennrad geplant, aber ein Triathlon-Anzug steht auch noch auf der Einkaufsliste. Neue Laufschuhe sollten nächsten Monat auch noch her. Solange man es nicht so extrem nimmt und nicht noch 10g am Rad einsparen will, ist man mit einer Grundausrüstung auch ganz gut dabei. Und wenn man die Sportsachen auch nutzt, dann lohnt es sich eben auch. Besser als mit 50 Jahren ein Rennrad für 3000€ in die Garage zu stellen, was man aufgrund von Bierbauch eh nicht nutzt. Davon wimmelt es gerade in eBay.

Halbmarathon in Aachen

Anspruchsvoll, aber geil. Ich – eingeschränkt; Partnerin – könnte ich mir gut vorstellen; aber gemeint war der Halbmarathon in Aachen. Wenn ich an schöne Läufe zurückdenke, gehört der Lauf im letzten Jahr auf jeden Fall dazu. Schönstes Wetter, eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Strecke und ein richtig guter Tag.

Dieses Jahr hatten sich zwei Sachen geändert, die Strecke war modifiziert und das Wetter war scheiße. Auf den Lauf hatte ich mich aber bereits seit Wochen gefreut. Nach etlichen 10km Läufen, die mittlerweile etwas besser klappen, ist Halbmarathon immer noch meine Lieblingsdisziplin. Gestern schon bei meinem Vater in Alsdorf einquartiert, konnte ich es heute morgen relativ entspannend angehen lassen. Gestern nicht mehr zum Einkaufen gekommen, gab es kein helles Toast und keinen Honig. Vollkorntoast, Cola und Knoppers anstelle von professioneller Nahrung stellten zum Glück keine Probleme dar.

Früh genug in Aachen eingetroffen holte ich meine Startnummer und brachte den unbenötigten Rest zum Auto zurück. Bei der Rückkehr hatte ich die Anzahl der Läufer vervielfacht. Also ein paar Meter warmlaufen und dann noch was Nervosität für den Start sammeln. Im Startbereich traf ich dann noch einen Schulkameraden, der hoffentlich ein paar gute Bilder geschossen hat.

Der OB auf der Bühne verkündete gutes Wetter für den Lauf, was die dunklen Wolken hinter ihm nicht so recht glauben wollten. Sehr positiv war das Anreichen von Wasser, was die meisten Läufe verwähren. Ein dank an den Sponsor, denn an Wasserstellen waren wir super versorgt. Ich stellte mich nicht ganz nach vorne, um den Top-Läufern etwas Platz zu lassen. Ein Fehler, denn so weit dachten nicht sehr viele Läufer und so trotteten einige die ersten Metern an. Also ein paar Sekunden gelassen, bis ich in einem Startspurt in einen angenehmeren Bereich der Läufer vordrang. Und da fing er auch schon an. Der Regen kam und nahm keine Rücksicht auf Wahlversprechen. Nicht ein Tröpfelregen, sondern eine richtige Dusche, die mich durch und durch nass machte. Eine kleine Runde, um dann auf einer ähnlichen Strecke, wie letztes Jahr zu landen. Somit ging es dann knapp am Lousberg vorbei, was man an den Höhenmetern merkte, die aber richtig gut gingen. Es sollte wesentlich besser laufen, als am Mittwoch und Berg runter konnte ich in einen richtigen Spurtschritt wählen. Pulsbereiche waren ok und schon kam der nächste Schauer, der richtige Sturzbäche über die Straße schickte. Ganz besonders tolle Stimmung gibt es am Ende des ersten Abstieges, wo trotz des schlechten Wetters wieder etliche Familien standen, die den Läufern zujubelten. Insgesamt nicht ganz so viele Zuschauer wie letztes Jahr, verbreiteten sie trotzdem eine tolle Stimmung. Im letzten Jahr direkt in der Soers gelandet, gab es für dieses Jahr noch ein Zuckerstückchen. Es ging durch das Reitgelände und sogar Stadion, was vermutlich nicht so viele wussten. Dort gab es schon die gefühlte vierte Wasserstation und einige Läufer von meinem schnellen Bergabschnitt holten auf. Erschrocken lief ich kurzzeitig einen Schnitt von 4min pro Kilometer, der selten über 5min ging. In der Soers gibt es dann noch ein richtig steiles Stück für das ich mich zwischenzeitlich etwas ausgeruht hatte. Oben angekommen geht es dann erst mal ein gutes Stück runter, wobei die Schleife über den Markt dieses Jahr ausgelassen wurde. Aufgrund der vielen Wechsel zwischen Stadt, grün, rauf und runter macht die Strecke mächtig Spaß. Mein Tempo war immer noch gut und Berg runter nach dem Lousberg konnte ich wieder zu etlichen Läufern aufschließen. Am Tivoli war dann ein kleines Tief da, was sich aber nicht sehr kritisch äußerte. Etwas langsamer war auch ok, denn ich wusste um den erneuten Aufstieg. Die Zeit hatte ich nie in Augen und auch der Pulswert zeigte normale Werte, die ich aber nicht intensiv verfolgte. Auf den graden Stücken schluckten mich wieder einige Läufer, wie z.B. die zweitplatzierte Frau, die aufgrund meines hohen Berg ab und auf Tempos mal vor und mal hinter mir lag. Kraft war auch nach dem letzten Anstieg immer noch da und so konnte ich wieder zurück in der City nochmal mit aufs Tempo drücken. Ein Läufer überholte mich und ich konnte ihn bis zur Zielgeraden im Auge behalten, aber nicht mehr vorbei ziehen. In Höhe des Ponttors schaute ich auf die Uhr und die sah verdammt gut aus. Schließlich war der Markt nicht mehr weit. Im letzten Jahr war ich da bereits am Ende meiner Kräfte und schleppte mich noch mit einem Krampf knapp ins Ziel. Dieses Jahr war ich da noch sehr fit, was wohl auch der Marathonkondition zu verdanken ist.

Mit irgendwas um die 1:33h stoppte ich die Uhr und war super happy. Gleichzeitig aber von oben bis unten pitsch nass, was dazu führte, dass ich nicht lange im Zielbereich verharren konnte. Auf dem Weg zum Auto wurde es noch recht frisch, da es auch gerade wieder nieselte und die Sonne es nicht gut mit uns meinte. Am Auto in trockene Klamotten geschlüpft dann schnell nach hause unter die echte Dusche.

Es musste soweit kommen

Gerade noch vor der Dunkelheit von einer Radtour nach Worringen zurück gekommen. 40km gut Tempo gemacht und dann passiert es. In allen Berichten darüber gelesen.
Ich halte an der Ampel an, will aus dem Klickpedal – und – hänge – hänge – schräger – schräger – Hallo Grasnabe.

Gehöre wohl jetzt endgültig zum Club dazu. Zum Glück nicht hart gefallen und ansonsten auf der B9 von Worringen bis zu meiner Haustür nur etwas über eine halbe Stunde gebraucht. Schöne lange Landstraßen, wo man es zu zweit wirklich gut laufen lassen kann.
Teilweise habe ich den Windschatten dankend angenommen. Morgen eine kleine Runde laufen und dann am Sonntag noch mal eine weiter Runde drehen.
Mein Sportpensum kommt wieder in Fahrt.

Kölner Nachtlauf

Diesmal Mittwoch, nur drei Tage nach dem letzten Wettkampf steht der nächste Lauf auf dem Programm. Dem Kölner Nachtlauf eilt sein guter Ruf voraus, dem auch der Veranstalter ASV in nichts nachsteht.

Nach dem Arbeitstag nach hause und kurz etwas essen und ausruhen. Der Lauf startete um 21.15 Uhr, wobei die Unterlagen bis 20.30 Uhr abgeholt sein sollten. Also nicht allzu lange warten und ab in die S11 Richtung Köln Deutz. Am Tanzbrunnen empfing mich dann bereits eine Masse an Läufern, wobei die aufgestellten Orientierungsschilder vorbildlich waren. Man merkt, dass dieser Lauf nicht zum ersten Mal veranstaltet wurde.

Also Unterlagen besorgt, kurz umgezogen und mit Forerunner verkabelt. Tasche dann auf der Bühne abgegeben und etwas warmgelaufen. Natürlich noch viel zu früh, aber bei 10km muss man nicht so stark mit den Kräften haushalten. 3000 Läufer sollten am Start stehen und da es keine Startblocks gab, füllte sich die Startkurve im Tanzbrunnen bereits sehr früh. Da ich schon gerne auf Tempo laufen wollte, reihte ich mich einigermaßen weit vorne ein ohne in direkter Nähe zu den Spitzenläufern zu sein. Sehr gut, jetzt nur noch 25min auf der Stelle stehen, bis es losgeht. Die Stimmung im Feld war gut und aufgrund der vielen Freizeitläufer war auch die Stimmung hervorragend.

Klatschend wird runtergezählt: 10 – 9 – 8 – 7 – 6 – 5 – 4 – 3 – 2 – 1, angehen, stehen, anlaufen, stehen, Startlinie und los gehts. Uff, alles voll und keine Möglichkeit Gas zu geben. Also im Zickzack und Höllentempo an den ersten Gruppen vorbei. Wieder stoppen, wieder Sprint und dann geht es endlich auf die Deutzer Rheinpromenade, wo ich in mein Lauftempo fallen kann. Der erste Kilometer mit 4:12 zeigt, wie viele Sprints ich gemacht haben muss. Zum Glück bin ich nicht weiter hinten gestartet, da ich ansonsten Ewigkeiten gebraucht hätte, um in mein Tempo zu kommen. Im Gegensatz zum Lauf am Sonntag waren genügend Läufer unterwegs, um immer Platzierungen gut zu machen und zu verlieren. Das motiviert und hält die Spannung bis zum Ende hoch. Weiter geht es Richtung Deutzer Brücke, ein paar Stufen hoch, über die Deutzer Brücke und schon biege ich vor dem Heumarkt ab Richtung Rheinpromenade. Die Stimmung ist gut und die Strecke von Zuschauern gesäumt. Die Hohenzollernbrücke kommt näher, wobei vorher noch etliche Stufen bezwungen werden müssen. Diese sprinte ich hoch und gewinne mal eben so 10 Plätze. Über die Brücke und auf der Deutzer Seite jetzt links hinter der Messe vorbei. Schon endet die erste Runde im Tanzbrunnen und 5km sind noch nie so schnell verflogen. Vom Tempo habe ich nicht alles riskiert und fühle mich super. Wo ich beim letzten 10km Lauf noch dachte: uff, weitere 5km schuften und den Puls auf dem Level halten, freute ich mich diesmal auf die nächste Runde. Mit noch mehr Elan ging es dann in einigen Kurven zum Rheinufer runter. Hier machte sich die gute Aufteilung der Kräfte bemerkbar, denn ich konnte einige Läufer schlucken. An den Steigungen machte ich wie immer die meisten Plätze gut und hatte mit ein paar Läufern eine schöne Abwechslung, da mich diese wieder auf den flachen Stücken einholten. An der Ecke zwischen Heumarkt und Rhein feuerte mich dann plötzlich meine Laufpartnerin und ihr Freund an, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte. Da fühlte ich mich immer noch gut und konnte das Tempo etwas verschärfen. Nach der doch lockeren ersten Runde hatte ich eigentlich gar keine Bestzeit mehr im Auge, aber da ging noch was. Also am Rheinufer weiter Gas gegeben, die Treppen zum Museum Ludwig wieder hochgesprintet und wieder einige Läufer zurück gelassen. Auf der Hohenzollernbrücke dann weiter Gas gegeben und noch 2-3 Läufer geschluckt. Von hinten näherten sich ein paar Läufer mit höherem Tempo, das ich aber halten konnte. Unten auf der Deutzer Seite angekommen konnte ich sie weiter hinter mir halten und wusste, dass es nicht mehr weit bis zum Ziel ist. Weiter beschleunigt und die nächsten Läufer überholt. 10km Schild und da die Strecke 10,6km lang sein sollte wusste ich: jetzt kann ich alles geben. Beine in die Hand genommen und im halben Sprint Richtung Tanzbrunnen abgebogen. Vorbei an den nächsten Läufern kam das Ziel in Sichtweite. Mittlerweile im Sprint nahm einer der überholten Läufer noch mal Tempo auf, was ich aber mit Pulsfrequenz von 190 noch parierte.

Ziel: glücklich, unglaublich schnell (neue persönliche Bestzeit) und kaum erschöpft nahm ich mir etwas zu trinken und bediente mich dann am leckeren Obst. Mit einer Pace von 4:18 habe ich noch mal 10 Sekunden pro Kilometer auf die Zeit vom Osterlauf in Ofden draufgepackt. Der Lauf ging so schnell vorbei, dass ich hier gerne auch einen Halbmarathon gelaufen wäre. So viel Abwechslung durch Rheinpromenade, Brücken und Treppen haben es zu meinen schönsten Lauf im bisherigen Jahr gemacht.

Nach dem Lauf gönnte ich mir dann noch zwei Kölsch auf der After-Run Party und machte mich später auf den Weg Richtung Deutzer Bahnhof.

Fakten:

Rund 2500 Läufer in der Wertung.

Gesamtplatz: 98

Kilometer: 10,6

Zeit: 45:52

Pace: 4:18

Puls: 181/max. Puls: 190

Oswald Hirschfeld Lauf (Update)

Zum zweiten Mal stand ich beim OH-Lauf am Start. Letztes Jahr war schön warmes Wetter, die Sonne brannte und man war froh um jeden Tropfen Wasser. Früh aufgestanden hatte ich bei Dauerregen keine Lust meine Startnummer bereits morgens abzuholen. Der Lauf ist nur einen Kilometer von mir entfernt und deckt den Großteil meiner Hausrunde ab.

Der Regen wollte auch trotz Wartepause nicht aufhören, weswegen ich dann irgendwann doch die Wohnung verlassen musste. Nach langer Zeit mal wieder in Regenjacke joggte ich Richtung Veranstaltung. Startnummer abholen, befestigen und noch ein paar Minuten warten, bis es los geht. Dieses Jahr ohne Wartepause ging es auf eine neue Streckenführung mit Wendestelle. Ich liebe eher schön konstruierte Runden, wo hingegen wir 5km zurücklegten, um diese wieder zurückzulaufen. Für den Veranstalter einfacher, wirkt es nicht sonderlich kreativ. Ansonsten gab es wirklich nicht viel zu meckern.

Zuhause hatte ich nach meinem Forerunner geschaut, der nach der Radtour noch nicht aufgeladen war. Dumm gelaufen. Aber ohne Pulsinformation ist ein Lauf dann doch suboptimal. Also alte Polar rausgekramt und den Lauf ohne Zeitnahme nur nach Puls gelaufen.

3 – 2 – 1 und der Lauf geht los, so weit vorne bin ich selten gestartet, hatte mich aber gut einsortiert, da ich zwar etwas den Anschluss verlor, aber von hinten auch nur wenig passierte. Den Effekt hatte ich schon im letzten Jahr. Der Lauf ist nicht groß genug, um Bewegung im Feld zu haben. Hat man sein Tempo gefunden, so bleibt es ruhig. 3km passierte nichts, die Führungsgruppe mit ca. 30 Läufern zerfiel und die Dreiergruppe vor mir, war ca. 100m entfernt. Nicht viel näher, nicht viel weiter, aber zum Rankommen hätte ich an ein Limit gehen müssen. Das Limit war dieses Mal gut dosiert. Im Gegensatz zum 10 Kilometerlauf in Leverkusen kam keinerlei Einbruch. Der Puls blieb sehr stabil bei rund 183, was ca. 95% Maximalpuls ist und zeigt, wie sehr ich am Limit war. Nach 2km dann noch eine Überholung einer zu schnellen Zweiergruppe. Dranbleiben war nicht, also normales Tempo weiter. Nach 4km überholte ich dann selber noch eine Läuferin, die einen kleinen Einbruch hatte. Das war es dann auch im Prinzip schon für die nächsten 5km. Durch den Wendepunkt sah mal alle Läufer, aber eher wie eine weiter Perlenkette, anstatt in Pulks zu laufen.

Der Puls blieb stabil und so langsam wünschte ich mir dann auch das Ende entgegen. So nah am Limit ist es schon mehr Kampf als lockeres Laufen lassen. Beschleunigen war auch nicht drin, wobei ich auch wenig an Tempo verlor. Ein Läufer, der über 4km an den Fersen hing, lies an der Versorgungsstelle Zeit liegen, die ich nicht opfern wollte. Wasser gab es bereits genug. Von oben sowie von unten, da die Strecke zum Großteil über eine Art Wanderwege geht. 700m vor dem Ziel kam dann doch noch ein Läufer ran, dessen Tempo ich aber halten wollte. Klappte auch ganz gut, wobei sein Anzug 100m vor dem Ziel meinen Zusammenbruch bedeutete und ich ihn gehen lassen musste. Die 100m waren dann noch mal recht hart, aber auch nur 100m. Ziel – zu Luft kommen und natürlich wieder mal vergessen meine Zeit zu stoppen. 44 Minuten und 10 Sekunden zeigte die Anzeige, wobei es noch eine 43er Zeit sein sollte. Ergebnisse sind noch nicht raus, aber ich habe schon mal meine Run History aktualisiert.

Im Ziel angekommen wurde mir persönlich ein Becher überreicht. Wirklich sehr herzlich und familiär gab es Wasser, Salzstangen, Rosinen und Obst. Während ich noch im Gespräch war, wurde mir sogar noch Wasser nachgeschenkt. Ein Dank geht hier an die gute Veranstaltung und dessen Helfer.

Beim Anblick der Beine merkte ich, wie versaut ich war. Freitag war ja schon schlimm, aber die Beine waren vorne und hinten fast schwarz. Seltsamerweise waren nicht alle Läufer so versaut. Ob es nun für oder gegen meinen Laufstil spricht, möchte ich hier nicht genauer analysieren. Auf jeden Fall konnte ich zuhause erst mal wieder hinter mir herwischen und direkt die Waschmaschine anwerfen. In der dreht sich jetzt gerade mein 5€-Schein, den ich für Notfälle oder Essen mitgenommen hatte. Die waren doch wasserfest, oder? ODER?

Update
Nach einigen Tagen ist es auch dann soweit. Die Ergebnisse des Laufs sind da und scheinen sogar zu stimmen.
Fakten:

  • Platz 29 von 154 Startern
  • Zeit: 43 Minuten und 53 Sekunden
  • Leider keinen Forerunner dabei gehabt und somit keine Pulsaufzeichnung
  • 5€-Schein ist wasserfest, getrocknet und auch erfolgreich wieder ausgegeben

Car+Sound 2009

Mein Auto hat zwar auch mächtig Bums (nein, nicht unter der Haube, sondern im Kofferraum), aber die Zeiten an denen ich daran gebastelt habe, sind lange vorbei. Trotzdem schaue ich mir immer noch gerne schöne Autos an oder bestaune schicke Anlagen. Damals fand die Car+Sound Messe in Sinzig statt, was dann doch zu weit entfernt lag. Jetzt wohne ich in Köln, bewege alle 2-4 Wochen mein Auto und habe diese Woche herausgefunden, dass die Messe nach Köln umgezogen ist.

Ohne direktes Interesse hatte ich trotzdem Spaß am Staunen und habe endlich mal wieder meine DSLR eingepackt. Also ab in die S11 und nach gerade mal 10min bei der Messe in Deutz raus. Die Messe war kleiner als erwartet und belegte die Hallen 1 und 2. Somit erst mal zum Westeingang und durch eine kaum gefüllte Eingangshalle. Zum Glück setzte sich die gähnende Leere in den Messehallen nicht fort, aber so richtig voll war es nicht. Also schön zum Schauen und auch photographieren.

Die Messe enthielt Car-Hifi und Car-Navigation, wobei die Navigationsbereiche vom Publikum nicht sonderlich umworben waren. Es dominierten die Subwoofer, Hochtöner und Endstufen, eingebettet in feinst lackierte GFK-Gebilde. Natürlich dürfen getunte Autos darum nicht fehlen, wobei sich die Messe hier aufteilte in extremes Tuning mit unglaublichen Ausbauten, über dezent exklusives Tuning mit alltagstauglichen Anlagen und im Kontrast noch DB-Drag Autos zu bieten.

Klischees wurden genügend bedient, von knapp bekleideten Hostessen, dröhnenden Anlagen, Ameisen-tötende Tieferlegungen und blitzenden Felgen in riesigen Größen. Lange ist es bei mir her, aber so ein Teil des Herzens ist dafür auf jeden Fall zu begeistern. Nicht so sehr, dass ich noch etwas an meinem Auto ändern würde, aber schön war der Besuch auf jeden Fall.

Photos habe ich genügend gemacht und teile diese auch gerne mit euch:

Car+Sound

Slideshow:

Schwimmen

Lange Zeit war ich nicht schwimmen, aber mit der Idee des Triathlons, ging wohl kein Weg daran vorbei. Also neue Badehosen gekauft und auf in den Spaß. In den Spaß? Gar nicht so spaßig, denn beim Triathlon legt man die Strecke normalerweise kraulend zurück. Na und? Wenn man es kann kein Problem, aber wie erwähnt, war ich lange nicht schwimmen. Keine Ahnung ob ich mal ein paar Meter kraulen konnte. Brustschwimmen geht irgendwie immer, nur schnell ist es nicht.

Mit genügend Theorie eingelesen, versuchte ich also zu kraulen. Aber alles Anfang ist schwer – verdammt schwer. Die Bewegung zu koordinieren verlangt einiges an Training. Ich glaube die ersten acht Schwimmeinheiten war ich froh 25m überwunden zu bekommen. Das erste Limit an das ich stieß war die Atmung. Als Läufer bin ich gewohnt lange und tief einzuatmen. Eigentlich atmet man während der gesamten Laufbewegung. Mittlerweile tief ein und dann tief wieder aus. Sprints sind anders, aber es gibt keine Phase in der man nicht in einer Atembewegung steckt. Beim Kraulen stecke ich also den Kopf Unterwasser, habe eine Arm- und Beinbewegung die einiges an Energie einfordert und muss die Atemphase auf eine sehr kurze Zeit über Wasser reduzieren. Am Anfang ging es gar nicht. Wasser geschluckt, Atemnot und nach 25m sowas von außer Puste, wie nach einem harten Endspurt nach 10k laufen.

Der erste Wechsel kam mit der Ausatmung unter Wasser. Legt man nämlich die Ausatmung mit in die Überwasser-Phase, so nimmt man eigentlich keinen Sauerstoff auf. Man muss sich dazu zwingen wirklich tief unter Wasser auszuatmen. Klingt sehr einfach, aber es bedarf einiges an Zeit, bis das wirklich gut klappt. Ich habe das Gefühl, dass jede neue Bewegung oder Phase 2-5 Trainingseinheiten benötigt, bis es automatisiert sitzt. Mit sitzen meine ich natürlich keine Perfektion, sondern den Erfolg des Anfängers über die Beherrschung.

Dann lag ich hinten zu tief im Wasser. Tue ich immer noch, aber es ist besser geworden. Mit etwas Suche im Netz findet man immer einige Tipps. Einer war der Blick gegen die Fliesen und nicht nach vorne. So wurde es von mal zu mal besser. Einige Male nur 25m am Stück. Dann das erste Mal 50m, wobei die letzten Meter nah am Überlebenskampf waren. Padelnd, ohne Technik und nach Luft schnappend erreichte ich den Beckenrand. Man kommt sich verdammt blöd vor. Vorallem gehe ich meist morgens um 7 Uhr vor der Arbeit in Bonn schwimmen und da tummeln sich entweder Rentner oder halbe Profis, die mal schnell ihre Kilometer locker kraulend am Stück wegschwimmen. 25m – 25m – 25m – so grausam. Man merkt während eines Training wenig Fortschritt, in Summe über ein paar Trainings dann aber schon. Nachdem ich dann 4-8 Trainingseinheiten die maximal 50m am Stück mit weiteren 25m Bahnen zurück gelegt hatte, platzte dann der nächste Knoten. Ich denke es ist einerseits die Bewegung, die sich immer mehr verbessert, aber auch die Kraft in den Armen nimmt zu. Die Atmung sitzt automatisch, wobei ich noch zu häufig atme. Nachdem ich am Anfang gleich schwer links und rechts atmete, habe ich mit einen Zweierzug mit Rechtsatmung angewöhnt. Zu oft, weil ich damit wenig ruhige Phasen habe und man bei der Atmung aus der Position gerät.  Da ich aber noch mit anderen Problemen, neben der jetzt gerade funktionierenden Atmung arbeite, lasse ich es erst mal dabei.

So langsam erreiche ich einen Zustand, in dem man nicht mehr die riesigen Brocken vor sich hat. Bei den letzten Einheiten gibt es dauerhafte Steigungen. 100m – 150m – 300m – 400m. Am besten gehen lange Bahnen zu Beginn einer Trainingseinheit. Danach kämpfe ich zusehends mit Ermüdungserscheinungen. Da fehlt einfach noch die Ausdauer. Heute morgen waren es dann 10 Bahnen á 25m also ganze 500m. Nicht toll, nicht schnell, aber ruhig, mit einigermaßen guter Atmung, an einem Stück. Ich nähere mich meinem ersten Ziel 700m. Das ist die Distanz, die der erste Triathlon mit sich bringen soll. Natürlich werden 700m im 25m Becken nicht vergleichbar mit einem Wettkampf sein, aber für den Kopf ist das schon mal toll. Zudem liegen noch ein paar Monate vor dem eigentlichen Start.

Die nächsten ToDos liegen in besserer Wasserlage, der Verbesserung des Zuges, einer ruhigeren Atmung, einer Analyse der Beinfunktion und besserer Kondition. Sind also fast keine Probleme mehr übrig. Aber eines steht fest: es macht Spaß. Und neben neuen Bestzeiten beim Laufen ist es die Sportart, bei der ich die Fortschritte fast schon auf der Uhr ablesen kann. Dagegen sind die Fortschritte beim Laufen richtig hart erkämpft.